Die letzte Arbeitswoche ist vorbei…

So, nun ist unsere letzte Arbeistwoche vorbei und uebermorgen werden wir unseren einmonatigen Aufenthaltsort Chacas verlassen, um uns auf den Rueckweg nach Lima zu begeben.

Fuer Dani war die letzte Arbeitswoche eine ihrer spannendsten Wochen hier, in denen sie am meisten Spanisch gelernt und in der sie mehr Zeit mit PeruanerInnen als mit ItalienerInnen verbracht hat. Es war die Woche der Costura in Viscas, zu Fuss ca. 1,5 Stunden entfernt von Chacas, in der Dani fuer ca. 100 Maedchen einen Englischkurs gehalten hat.

Alle Maedels der Costura und Betreuerinnen

Alle Maedels der Costura und Betreuerinnen

Begonnen hat alles am Montag, Mattia, unser Hausherr, hat sie um 12.00Uhr zu Mittag nach Viscas gebracht mit seinem Jeep. Dort angekommen sassen gerade alle 100Maedchen samt ca. 13 Betreuerinnen vor den 2 gruenen Schulgebaueden und assen zu Mittag.

Mir hatte leider niemand gesagt, dass ich selber haette Besteck und Teller mitnehmen muessen, so war eine der Betreuerinnen, Roberta, die Hauptzustaendige, so nett und ueberlies mir ihre Sachen. Geplant waere gewesen, dass ausser mir (als nicht Peruanerin), 2 Italienerinnen bei der Costura anwesend haetten sein sollen, wobei Anna, bereits am Montag, nachdem sie mir alles gezeigt hatte, wieder nach Chacas zurueck kehrte, und Federica leider die Grippe erwischt hatte und unklar war, wann sie nachkommen wuerde. Organisatorisch kann man die Dinge hier nicht mit unserer europaeischen Organisation vergleichen, es wird alles im letzten Moment geaendert und man weiss zu meist bis zur letzten Sekunde nicht, wie und wann und wo was ablaeuft. Ich hatte mich vor ca. einer Woche mit Patrizia, einer Verantwortlichen fuer die Costura zusammengesetzt und mit ihr besprochen, wie der Englischkurs ausschauen koennte und Sinn machen wuerde, mit dem Wissen, dass ich in einer Woche 100 Maedchen unterrichten sollte und dafuer jeden Tag nur 2 Stunden zur Verfuegung habe, da sie die restliche Zeit zu arbeiten hatten.

Am Ort des Geschenehens angekommen, wurde der von Patrizia und mir gut durchdachte Plan jedoch wieder umgeworfen und es bestand bereits ein anderer Plan, von dem ich jedoch nichts gewusst hatte. Ich sollte die 100 Maedchen in 3 Gruppen aufteilen und mit jeder Gruppe an einem Tag 2 Stunden Englisch lernen (Mo, Di, Mi) und die restlichen Tage (Do, Mo) mit allen alles wiederholen. (Die Costura dauert 3 Wochen lang, jeweils von Sonntag Nachmittag bis Freitag Nachmittag, das Wochenende verbringen die Maedchen zu Hause). Ich war froh, als ich noch mit Anna, bevor sie nach Chacas zurueckkehrte, den Plan wieder so aendern konnte, wie er von Patrizia und mir gemacht worden war (4 Gruppen, 2 am Montag und Mittwoch jeweils eine Stunde, 2 am Dienstag und Donnerstag).

Am Montag nach dem Mittagesen sprach ich den geaenderten Plan noch mit Roberta ab und klaerte, welchen Raum ich fuer den Unterricht verwenden koennte (es waren 2 Schulgebaeude, eines mit 3 Klassenzimmern, das als Schlafhaus verwendet wurde, und das andere mit 3 Rauemen, von denen 2 als Arbeistraeume dienten und einer als Lagerraum fuer Lebensmittel und Naehutensilien). Den restlichen Nachmittag bereitete ich mich auf meine erste Stunde vor, versuchte meine Spanischkenntnisse soweit mittels Woerterbuch zu erweitern, um unterrichten zu koenen. Um 17.15Uhr ging es dann mit der ersten Gruppe los. Es war nicht leicht, da ich mir etwas schwer tat, die Dinge und Spiele auf Spanisch zu erklaeren. Einige Maedchen waren sehr nett und versuchten mein nicht immer richtiges Spanisch zu verstehen, andere konnten sich das Lachen nicht verkneifen.
Um das ganze nun ein wenig abzukuerzen, versuche ich mich nun ein wenig Kuerzer zu fassen. Der weitere Unterricht lief sehr gut ab, die zweite Stunde lief dann schon viel besser und ich konnte auch von Tag zu Tag mehr Spanisch, was das Unterrichten natuerlich auch erleichterte. Das Vorwissen und Allgemein die Lernbereitschaft der Maedchen war sehr unterschiedlich, einige waren sehr aktiv dabei, andere hatten wenig Interesse, waren nach einem langen Arbeitstag muede oder konnten kaum schreiben und lesen. Der Tagesablauf war genauestens vorgegeben und geplant (6.00Uhr aufstehen; 6.30 Meditation, 7.00 Fruehstueck; 7.30 Putzen der Raueme und Animationsgesaenge; 8.00-12.00Sticken ohne Pause; 12.00 Mittagessen; 13.00-14.00gemeinsames Ballspiel; 14.00-16.45 Sticken; 16.45 Jause; 17.15-19.30 Englisch bzw. Unterricht ueber das Leben Heiliger usw.;19.30 Abendessen; danach bis 21.00Uhr Zusammensitzen, Singen; 21.00Uhr Bettruhe).
Tagsueber gesellte ich mich zu den Maedchen, um meine in der Schule gelernten Stickkentnisse wieder aufzufrischen.

Dani beim Sticken

Dani beim Sticken


In einem Raum wurden Kreuzsticharbeiten gemacht, im anderen Punto cadena (keine Ahnung, wie der deutsche Ausdruck dafuer ist. Ich habe beides versucht, Punto cadena mit mehr Freude an der Arbeit, Kreuzstich war eine totale Plage (Erinnerungen aus der Schulzeit kamen hoch….eine ewig nicht fertig gewordene Osterdecke :-)) Aber trotz viel Aergern mit dem Kreuzstich (verzaehlen,. wieder alles Auftrennen, Faden reissen und neu beginnen,…)machte ich von beiden jeweils eine Arbeit zu Ende. Die Bilder zeigen die Ergebnisse (aus den bunteren werden Kochlappen und kleine Taeschchen gemacht, aus den religioesen Motiven Billietes).

Punto-cadena-Arbeit von Dani

Punto-cadena-Arbeit von Dani


Kreuzstich-Arbeit von Dani

Kreuzstich-Arbeit von Dani

Die anfaengliche Skepsis einiger Maedchen mir gegenueber wurde von Tag zu Tag kleiner und wir hatten immer mehr Spass miteinander - sie lachten ueber deutsche Saetze, ich ueber Saetze in Quechua (viele unterhielten sich mehr in Quechua als in Spanisch). Am letzten Abend, Donnerstag, wurde zusammen gesungen und getanzt, auch ich musste inmitten aller mit weiteren 3 Betreuerinnen zu den von ihnen gesungenen Liedern tanzen (Radio gab es natuerlich keines). Ansonsten waren einige Dinge ziemlich abenteuerlich. Die beiden ersten Tage gab es in meinem Unterricht kein Licht, es wurden Kerzen ausgeteilt, die die Maedchen auf die Tische stellten und links und rechts von meiner Tafel standen jeweils eine Betreuerin mit einer Kerze. Geschlafen wurde zu 35igst in einem ausgeraeumten Klassenzimmer, das einfach am Boden mit Matratzen ausgelegt wurde und in Sdchlafsaecken geschlafen wurde. Es war nachts recht frisch und auch immer wieder etwas lauter (jemand der aufs WC geht, jemand der Hustet, das kranke Kind der Koechin, das schlecht traeumte und oft im Schlaf redete), aber so ist das mit so vielen Leuten im selben Raum. WCs gab es drei fuer uns alle, Waschbecken ein Grosses fuer alle und fuer die Koerperhygiene, sowie auch fuer das Waschen des Geschirrs benuetzt. Aber ich muss sagen, die Woche hat mir sehr gut gefallen und ich war froh, mal mehr mit Peruanern als mit Italienern zusammen zu sein.

So uebermaessig aufregend war Alex´s letzte Arbeitswoche nicht. Auf gut Deutsch, er hat geschuftet wie ein Stier. Irgendwie waren die Leute draufgekommen, dass Alex etwas von Elektroinstallationen versteht bzw. sowas schon mal gemacht hat und da kamen doch gleich eine ganze Menge Wuensche von den beiden Glasverarbeitungsbetrieben an neuen Installationen. Alex wurde ein peruanischer Arbeiter als Helfer zugeteilt und dann gings los. Montag und Dienstag jeweils von 7.30 Uhr bis 19.30 Uhr bzw. Mittwoch den halben TAg in einem Betrieb und dann als Zuckerle nochmal 8 Stunden am Donnerstag im anderen Betrieb. Am Freitag hiess es dann noch ein letztes Mal mit den Arbeitern raus in die Doerfer.

Alex mit Arbeitskollegen

Alex mit Arbeitskollegen

Als besonderen Arbeistleckerbissen wurden am letzten Tag Loecher fuer Strommasten geraben und ausbetoniert - und das bei fast ununterbrochen stroemendem Regen. Da hat die Gaseosa (Cola) mit den Keksen, die Alex aufgrund seines letzten Arbeisttages mitgenommen hatte als Energiespender gute Dienste geleistet. Nach getaner Arbeit am Freitag gabs noch eine Fotosession mit der ganzen Firma wieder in Chacas.

Alle Eilhicha Firmenmitarbeiter

Alle Eilhicha Firmenmitarbeiter

Auch das Wochenende ist bereits wieder vorbei. Waren mal wieder in der Umgebung unterwegs, aber darueber mehr im naechsten Bericht.
Ganz, ganz viele liebe Gruesse von uns Zwein,
Alex und dani

5 Antworten zu “Die letzte Arbeitswoche ist vorbei…”

  1. Babs sagt:

    Hallo Abenteuerer!

    Eure Berichte lesen sich ja wie ein Drehbuch für einen Film,… total spannend!
    Dir Dani gratuliere ich zur erfolgreichen Abhaltung des Englisch Kurses - ich kann nur ahnen wie aufgeregt du warst! ;) Echt beeindruckend - Ihr zwei seits a Wahnsinn! :)

    GlG aus Graz! Bussal

  2. Chrissi sagt:

    hey ihr zwei,
    dani, ich hätt gern so a punto-cadena-arbeit von dir! ;) …bei mir liegen auch noch einige osterdecken daheim, die ich nie fertig gmacht hab (oder hats mei mama mittlerweile gmacht? …weiß i net)!
    wünsch euch einen schönen start für eure “richtige” reise… fein, dass alles so gut geklappt hat bis jetzt…
    glg, chrissi

  3. Anna Maria sagt:

    Ihr zwei Lieben,
    also, ich muss schon sagen!! Ein ganz anderes Leben ist das. Man kann es sich echt nicht vorstellen. Kompliment! Nun wünsche ich euch, dass ihr gut weiter kommt und dass es euch gut geht. Erholung wäre jetzt angesagt!Herzlichst Anna Maria

  4. fürstele-bua sagt:

    hola guapetones!

    leyendo estas cositas me cae bastante increible que vosotros sois alli, nn se como explicarlo.. todo parece tan lejos y irreal como un cuento! pero mirando las fotos tiene que ser real :)
    pues, me parece que podeis aprender un monton (sobretodo dani), que guay!
    yo por mi mismo he aprovado el examen de regelungstechik, una pasada! :) yo lo contare ontra vez en un correo. y esta semana gruppendynamik.. foda se caralho! bastante pesado pero muuuuuy interessante!
    bueno viajantes, espero que estais bien y sigues asi!
    un abrazo,
    gerhard

  5. louis sagt:

    mundane@pratakku.neurologist” rel=”nofollow”>.…

    thank you!!…

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